Susanne Ackers: Anleitung zu einer annähernd korrekten Aussprache des Ungarischen. In “Kempelen - Man in the Machine”, Mücsarnok Budapest and ZKM Karlsruhe 2007
Sprechen zielt auf das Verstandenwerden. Sprache erlernen ermöglicht Kommunikation. Das Werk von Katrin von Maltzahn ist durchzogen vom Thema des Spracherwerbs: Die Erfindung eines Alphabets, Analysen von Schulbüchern für die englische Sprache, Erfahrungen in einem Anfängersprachkurs für Schwedisch, internationale Zeichensprache oder die hier ausgestellten Zeichnungen von Mundstellungen bei der Aussprache des Ungarischen – immer wieder zerlegt sie das komplexe System der Sprache auf’s Neue in seine Einzelteile, sie nimmt den Apparat der Sprache auseinander und dann die Einzelteile unter die Lupe.
Was in der Sprache Vokabular, Grammatik, Akzente oder Dialekte sind, in denen sich Abweichungen manifestieren, vollzieht die Künstlerin forschend und mit ihren eigenen künstlerischen Mitteln. Dabei ergeben sich auch für sie selbst immer wieder ungeplante Endprodukte. Sie präsentiert die Ergebnisse als logische Systematiken, zusammengesetzt aus den untersuchten und visualisierten Einzelteilen, die als Ganzes eine neue ästhetische Qualität darstellen. Die Herstellung von Regelwerken beschreibt von Maltzahn so: „Es ist für mich immer wieder spannend und faszinierend, zu sehen, wie Ideen während des Arbeitsprozesses in die anfänglich gedachten Ziele münden oder eben nicht. Wenn ich dann während der Arbeit auf diese Abweichungen eingehe, beginnt das ganze Spiel von vorne. Das geht solange, bis ein Gefühl des Fertigen eintritt und die Arbeit ihre eigene Sprache hat.“